Typischer Ablauf eines Aikidotraining

Nach dem Sammeln auf der Matte, dem rituellen Gruß und dem Aufwärmen, sitzen die Schüler aufmerksam am Mattenrand, während der Lehrer die Übungsformen präsentiert.

Nach Ansage des Lehrers üben danach meistens zwei Partner miteinander. Im regelmäßigen Wechsel nimmt eine Person die Rolle des Angreifers (Uke) ein und die andere Person die Rolle des Angegriffenen bzw. Verteidigers (Tori oder auch Nage bezeichnet). Tori führt eine Technik gegenüber Uke aus. Nach in der Regel zwei oder vier Wiederholungen der jeweiligen Technik vertauschen die Partner ihre Rollen als Uke und Tori.

Die Angriffe bestehen vorwiegend aus Schlägen, Halte- und Würgegriffen. Die Technik selbst ist zumeist in drei Teile gegliedert. Dem Aufnehmen/Vorbeileiten der Angriffsenergie, der Weiterführung der Energie bis zum Verlust des Gleichgewichts (des Uke) und der Abschlusstechnik, die aus einem Wurf – auch mit anschließender Haltetechnik – oder nur einer Haltetechnik bestehen kann.

Dabei kann das Aufnehmen und Vorbeileiten des Angriffs auf mehrere Weisen erfolgen. Tori (der Verteidiger) kann durch eine Ausweichbewegung (tai sabaki – „bewegen in verschiedene Richtungen“) und einen anschließenden Schritt nahe zum Angreifer hin (omote oder ura – „eintreten in verschiedene Positionen zum Uke hin“) sich mit der Energie des Angriffs harmonisieren.

Danach wird, durch die Weiterführung der Angriffsenergie in eine durch Tori bestimmte Richtung, das Gleichgewicht von Uke gestört. Oft finden auch angedeutete Stoß- und Schlagtechniken (atemi) zur Störung des Gleichgewichts Verwendung.

Sobald Uke die eigene Kontrolle über seinen Körper verloren hat, ist es nicht mehr schwer, die Bewegung durch einen Wurf oder mit einem Haltegriff zu beenden.

Es gibt auch Übungen, in denen Techniken gegen mehrere Partner gleichzeitig geübt werden (jiyuwaza); und Formen, bei denen die Technik frei gewählt werden kann (randori) .